Lob der Tränen Franz Schubert , Hilti Bariton
Eugen Hilti Eugen Hilti
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 Published On Jan 14, 2024

Wie allgemein üblich habe ich nur die ersten 2 Strophen des Gedichtes gesungen.

Hier der ganze Liedtext

Laue Lüfte, Blumendüfte,
Alle Lenz- und Jugendlust,
Frischer Lippen Küsse nippen,
Sanft gewiegt an zarter Brust;
Dann der Trauben Nektar rauben,
Reihentanz und Spiel und Scherz:
Was die Sinnen nur gewinnen,
Ach, erfüllt es je das Herz?

Wenn die feuchten Augen leuchten
Von der Wehmut lindem Tau,
Dann entsiegelt, Drin gespiegelt,
Sich dem Blick die Himmels-Au.
Wie erquicklich, augenblicklich
Löscht es jede wilde Glut;
Wie vom Regen Blumen pflegen,
Hebet sich der matte Mut.

Nicht mit süßen Wasserflüßen
Zwang Prometheus unsern Leim.
Nein, mit Tränen; Drum im Sehnen
Und im Schmerz sind wir daheim.
Bitter schwellen diese Quellen
Für den erdumfangnen Sinn,
Doch sie drängen aus den Engen
In das Meer der Liebe hin.

Ew'ges Sehnen floss in Tränen,
Und umgab die starre Welt,
Die in Armen sein Erbarmen
Immerdar umflutend hält.
Soll dein Wesen denn genesen,
Von dem Erdenstaube los,
Musst im Weinen dich vereinen
Jener Wasser heil'gem Schooß.

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