Härten und Vergüten von Stahl | Wärmebehandlung | Austenitisieren | Abschrecken | Anlassen
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 Published On Jan 14, 2024

In diesem Video behandeln wir das Härten und Vergüten von Stählen als eines der wichtigsten Wärmebehandlungsverfahren. Sowohl das Härten als auch das Vergüten gliedern sich in insgesamt 3 Schritte. Zunächst wird der Stahl austenitisiert, d.h. in das kubisch-flächenzentrierte Austenitgitter umgewandelt, so dass der Kohlenstoff vollständig im Gamma-Eisen löslich wird. Durch eine anschließende schnelle Abkühlung, das sogenannte Abschrecken, wird dem Kohlenstoff die Zeit genommen, aus dem umgewandelten Austenitgitter zu diffundieren. Dabei werden die kubisch raumzentrierten Elementarzellen des Ferrits (alpha-Eisen) tetragonal aufgeweitet. Es entsteht eine verzerrte Gitterstruktur, die auch als Martensit bezeichnet wird. Martensit ist sehr hart und maßgeblich für die Härte- und Festigkeitszunahme nach dem Abschrecken verantwortlich. Nachteilig ist die hohe Sprödigkeit des Martensits, so dass der Stahl anschließend nochmals wärmebehandelt werden muss. Dazu wird der Stahl in einem dritten Schritt bei moderaten Temperaturen erwärmt. Diesen Vorgang nennt man Anlassen. Dabei bildet sich der Martensit durch Diffusion wieder etwas zurück. Dadurch gewinnt der Stahl an Zähigkeit. Wird nach dem Anlassen eine hohe Härte angestrebt, so wird die Anlasstemperatur relativ niedrig gewählt. Man spricht in diesem Zusammenhang von Härten - der Stahl wird als gehärteter Stahl bezeichnet. Wird dagegen eine hohe Zähigkeit bei gleichzeitig hoher Festigkeit angestrebt, so werden die Anlasstemperaturen höher gewählt. Man spricht dann von Vergüten - der Stahl heißt vergüteter Stahl.

00:00 Glühverfahren
01:14 Verfahrensschritte
02:37 Unterschied zu den Glühverfahren
03:25 Erwärmung (Austenitisieren)
05:19 Abschrecken
06:58 Martensit: hart, aber spröde
08:17 Anlassen
09:50 Härten oder Vergüten (Anlassschaubild)
11:16 Spannungs-Dehnungs-Diagramm
13:16 Voraussetzungen für die Martensitbildung
16:07 Einfluss der Legierungselemente auf die Martensitbildung
18:41 Beispiel

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