Urswil LU (Gde. Hochdorf LU)
Kapelle St. Ottilia
Konfession: römisch-katholisch

Es läuten alle 3 Glocken:

es’’ g’’ c’’’

Aufnahme vom Samstag, 16.09.2023, 13h55 Zusammenläuten zu einer Trauung.

Die Kapelle von Urswil besitzt ein Geläute von drei Glocken. Während zwei noch aus dem 16. Jh. stammen, wurde die grösste 1924 ergänzt. Gemeinsam bilden sie das seltene Motiv eines Terz-Sext-Akkordes in Dur und sind von reizvollem Klang. Da zum Zeitpunkt der Aufnahme der Schlaghammer der kleinsten Glocke diese streifte, klingt es etwas «verworren».

Urswil wurde bereits am Ende des 9. Jh. erstmals urkundlich erwähnt. Bis 1803 bildete es gar eine eigene Gemeinde und wurde dann nach Hochdorf eingemeindet. Kirchlich gehörte es immer zu Hochdorf. 1565 ist die Stiftung der Kapelle belegt, wahrscheinlich handelte es sich um das erste Gotteshaus an diesem Ort. Davon zeugen heute noch zwei Glocken. Bis ins 19. Jh. fehlen Baunachrichten, 1814 wird von einem Blitzschlag berichtet. Anschliessend wurde die Kapelle neu oder stark umgebaut und 1820 wieder eingeweiht. Die letzte Restauration erfolgte 1990.

An landschaftlich schönster Lage etwas oberhalb des Weilers Urswil steht die pittoreske Kapelle mit ihrem rotgefärbten, haubenbekrönten Dachreiter. Es handelt sich um eine verkleinerte Form der im 18. und 19. Jh. in der Innerschweiz zahlreich erbauten spätbarocken und klassizistischen Landkirchen. Der Innenraum ist sehr schlicht gehalten. Stuckaturen sind nur sehr spärlich vorhanden. Auffälligster Schmuck ist der klassizistische Hochaltar. Die Bilder der Seitenaltäre sind ebenfalls noch vorhanden, während die Retabel in jüngerer Zeit entfernt wurden. Einige Plastiken, die Kreuzwegstationen sowie ein Gemälde der Muttergottes von gutem Rat ergänzen die Ausstattung.

Herzlichen Dank der Sakristanin für die Mitteilung der Läutezeiten.

Zur Pfarrkirche in Hochdorf:    • Hochdorf LU, Pfarrkirche St. Martin, ...  

Daten der Glocken:

Nr. 1
gegossen 1924
Schlagton: es’’

Nr. 2
gegossen 1564
Schlagton: g’’

Nr. 3
gegossen 1564
Schlagton: c’’’



Bilder, Tonaufnahme und Text: Robin Marti