Johann Limmer hält 6.000 Bio Legehühner. Vor fünf Jahren hat er den alten Kuhstall in einen Hühnerstall umgebaut und sich Legehennen zugelegt: eine sogenannte Hybridrasse. Sie sollten viele Eier legen und gleichzeitig gut Fleisch ansetzen. Dann kam das Verbot des Kükentötens. Das heißt: Geschlüpfte Hähne müssen aufgezogen werden. Problem: Die hybriden Hühnerrassen sind so gezüchtet, dass die weiblichen Tiere viele Eier legen. Ihre männlichen Geschwister hingegen sind als Mastgockel und späteres Brathendl wenig geeignet, weil sie kaum Fleisch ansetzen. Will man die Tiere füttern, braucht man dennoch teures, hochwertiges Eiweißfutter – ohne dass sich die Mast lohnt.

Biobauer Johann Limmer ist deshalb auf die Zweinutzungshühner Coffee und Cream umgestiegen. Hier legen die Hühner etwas weniger Eier, die männlichen Tiere setzen aber mehr Fleisch an. Doch die Tiere brauchen auch mehr Futter. Deshalb sind die Eier rund 20 Cent teurer. Zu teuer offenbar für viele Kunden - Johann Limmers Eier waren nicht mehr so gefragt. Und auch das Gockelfleisch ließ sich nur schwer vermarkten. Also kehrte Johann Limmer zu den Hochleistungsrassen zurück - obwohl er das Prinzip Zweinutzungshuhn gut findet. Robuste Hühner mit vielen guten Eigenschaften. Würden sie jetzt noch genauso viele Eier legen wie die Turbo-Hühner, wäre es perfekt für den Hühnerhalter.

Autor: Norbert Haberger
Aus der Sendung vom 8.9.2023.

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